„Kommt ihr nächstes Jahr wieder?“

Diese Frage hörten die Mitglieder der Toleranz-AG gerne, als sie am 20.Januar zu Besuch in der Waldgrundschule waren, um Unterricht einer etwas anderen Art zu geben. Anlass für dieses Projekt war die Ankündigung, dass die Waldgrundschule demnächst Flüchtlingskinder in ihre Klassen aufnehmen wird. So entstand die Idee, zwei Unterrichtsstunden zu gestalten, damit die Schüler Verständnis für die Lage ihrer neuen Mitschüler entwickeln können.
Erzählt wurde die Geschichte von Karlinchen, einem Mädchen, das gezwungen war, aus ihrer Heimat zu fliehen und sich daraufhin auf die Suche nach Hilfe begab. Während ihrer Reise trifft sie auf die verschiedensten Wesen, die ihr jedoch häufig mit Zurückweisung und Ausgrenzung begegnen.
Durch das Zeichnen und Nachspielen einzelner Szenen wurde nicht nur für Spaß gesorgt. Die Schüler konnten auch die Situation und die Gefühle von Karlinchen besser nachvollziehen.
Kennt ihr solche Kinder wie Karlinchen? Wie könntet ihr ihnen helfen?
Mit diesen Fragen setzten sich die Schüler am Ende der Stunde auseinander und stellten fest, dass Kinder wie Karlinchen, dieselben Dinge benötigen, um glücklich zu sein und gar nicht so viel anders sind als sie selbst.
Unsere kleinen Partnerschüler waren zwei Stunden lang mit Eifer bei der Sache, so dass wir alle am Ende eine positive Bilanz unseres Projektes ziehen konnten. Zurzeit denken wir über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit der Waldgrundschule nach. Also wer weiß, vielleicht folgt ein weiterer Besuch ja schneller als gedacht?

Annalena Knoll

Louise feiert die wilden Zwanziger und sich selbst

2014_03_zwanziger-jahre-abend„Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“, singt Lea Viereck lasziv und nimmt den Weg von der Bühne zum Flügel. Auf den setzt sie sich unter den begeisterten Blicken des Publikums.
Der Zwanzigerjahre-Abend, den die zwölften Klassen des Louise-Henriette-Gymnasium am Wochenende auf die Bühne brachten, hatte viele Höhepunkte zu bieten. Jedes Jahr wird von den Schulabgängern ein Konzert organisiert. In diesem Jahr entstand es im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft „LHG für Toleranz“ und wurde in der Projektwoche erdacht und in den ersten Zügen umgesetzt.
Es ist ein geheimnisvoller Abend. Ein Hauch der Zwanzigerjahre hat sich schon in das Foyer der Schule geschlichen. Jeder Gast nimmt den Weg in die Aula über den roten Teppich. Marlene Dietrich erklingt im Saal und bringt die passende Stimmung. Die Bühne ist ein Café. An kleinen Tischen sitzen einige Gäste. Der Barmann poliert die Sektkelche. Schnell ist klar, dass der Abend für alle ein Vergnügen werden wird, für die Akteure auf der Bühne, die sich in ihren stilechten Kostümen gefallen und für die Besucher, die sich gern einlassen auf das Goldene Zeitalter in Berlin. Der Saal füllt sich in kurzer Zeit. Viele Gäste finden nur noch einen Stehplatz.
Das Programm beginnt, ein bunter Abend aus Literatur, Gesang und Tanz. Lea Thomes spielt an diesem Abend die Prostituierte. Bei dem Gedicht „Ballgeflüster“ von Erich Kästner verführt sie die Männer auf der Bühne. Frech legt sie die rote Federboa um den Hals des Kellners. „Das macht mir am meisten Spaß, wenn ich den Kellner hinter mir herziehen kann“, verrät sie in der Pause. Die Zwanzigerjahre hätten alle begeistert. Es sei eine facettenreiche Zeit gewesen. „Dieses Jahrzehnt ist faszinierend, weil sie widersprüchlich sind und so gebrochen“, erklärt Lehrerin Juliane Reinert. Die Projektleiterin trägt selbst ein Kleid der „wilden Zeit“ und ein Hütchen auf dem Kopf, an dem ein kleiner Schleier befestigt ist.
Nach der Projektwoche habe es nur vier weitere große Proben für das Konzert gegeben. „Ich bin stolz, dass die Schüler das hinbekommen haben, obwohl sie kurz vor dem Abi sind.“ Unterstützung habe es auch aus den Bereichen Musik, Darstellendes Spiel und Kunst gegeben.
„Die Männer sind alle Verbrecher“ singen einige Schüler nach der Pause. Der Rosenverkäufer, gespielt von Simon Lindner, wird für seinen Auftritt zum Publikumsliebling. Mit seinem Tucholsky-Gedicht „Karrieren“ zeichnet er ein Gesellschaftsbild der Zeit. Die „Comedian Harmonists“ laden zum Mitsingen ein. Charlie Chaplin flimmert über die Leinwand. Dann steht Matthias Sommerer im Dunkeln, nur von einem Scheinwerferspot angestrahlt. Seine ganz eigene Version von dem Stück „Kein Schwein ruft mich an“ werden die Zuschauer so schnell nicht vergessen. Ein schmissiger Charleston, der von allen Darstellern getanzt wird, beendet den Abend.

Quelle: http://www.moz.de/heimat/lokalredaktionen/oranienburg/oranienburg-artikel/dg/0/1/1263375/ (MOZ vom 31.03.2014)

Bunte Bus-Botschaft

2014_03_busprojektVorher war der Bus braun, jetzt ist er blau und setzt ein Zeichen gegen Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit. „Ich bin anders“, sagt ein grüner Fisch, ein roter und ein blauer Fisch antworten „Ich auch“, „Ich auch“. Die bunte Botschaft ist klar und sofort erfassbar. Der Entwurf für das frische Busdesign stammt von Schülern des Oranienburger Louise-Henriette-Gymnasiums. Am Freitag ging der Bus der Oberhavel Verkehrsgesellschaft (OVG) offiziell auf Tour. Drei Jahre bleiben die Fische und die Botschaft auf dem Bus erhalten.
Erst im September wurde dem Gymnasium der Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen. Dem sollten Taten folgen. Im Dezember entwickelte die Arbeitsgemeinschaft „LHG für Toleranz“ die Ideen für eine Buswerbung. 20 Schüler und die Kunstkurse der Elften und Zwölften nahmen schließlich an den Workshops mit dem Werbefachmann René Tausch von „Chickenonspeed“ teil. Unter der Leitung ihrer Lehrerin Juliane Reinert reichten sie insgesamt sechs Vorschläge ein. „Schüler verschiedener Klassen machten mit. Jeder Entwurf wurde akzeptiert und weiterentwickelt“, sagte Teilnehmerin Marie Uhlmann (16). „Es hat Spaß gemacht, sich so mit dem Thema Toleranz zu befassen.“
Heiko Moormann von der OVG musste bei der Auswahl nicht lange überlegen. Die bunten Fische waren auf Anhieb sein Favoriten-Entwurf. Die Kosten von insgesamt 4 000 Euro für das Toleranzprojekt teilen sich die Kooperationspartner und Sponsoren, die auf dem Bus verewigt sind.

Quelle: http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1257120/ (Märkische Online Zeitung vom 15.03.2014)

Werbeaktion für Toleranz und eine Gesellschaft ohne Ausgrenzung an einem Bus der OVG

Die Idee
scr_ag_02_2014_1Nachdem unserer Schule im September 2013 der Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen wurde, hat sich die Arbeitsgemeinschaft „LHG für Toleranz“ zum Ziel gesetzt, das begonnene Engagement gegen Ausgrenzung zu vertiefen. Um unsere Gedanken und Vorstellungen auch aus der Schule heraus in unser näheres Umfeld zu tragen, entstand die Idee, einen Bus mit einer Werbung zu gestalten. Dabei wollten wir uns mit wichtigen Werten unserer Gesellschaft auseinandersetzen und haben uns auf die Beschäftigung mit dem Begriff „Toleranz“ festgelegt.

scr_ag_02_2014_2Ablauf des Projektes
Alle Schüler unserer Schule wurden durch Werbeplakate in der Schule aufgefordert, sich bis zum 6. Dezember 2013 für die Teilnahme am „Busprojekt“ zu bewerben. Aus den Bewerbungen haben die AG-Schüler gemeinsam mit Frau Reinert die 20 überzeugendsten ausgewählt.
Vom 18. bis zum 20. Dezember 2013 konnte unser Projekt dann stattfinden. Am 18. Dezember nahmen die Schüler an zwei umfangreichen Workshops teil. Vormittags ging es im 1. Workshop – geleitet von Schülern der AG „LHG für Toleranz“ – um das Thema „Toleranz und Menschenrechte“. Am Nachmittag führte uns der Werbefachmann Herr Tausch mit seinem Workshop in das scr_ag_02_2014_3Thema „Werbung und Werbestrategien“ ein. Am zweiten Tag arbeiteten wir in Teams unter Begleitung von Herrn Tausch und Frau Reinert auf Hochtouren an unseren Ideen und Entwürfen, stellten sie uns gegenseitig vor und gaben uns Tipps. Am 20. Dezember 2013 konnten wir Herrn Moormann von der OVG sechs Entwürfe für den Bus präsentieren. Herr Moormann kürte bereits an diesem Tag aus unseren Entwürfen einen Favoriten, der sich letztlich auch durchgesetzt hat – der Entwurf mit den Fischen.

DANKE!

spendenaktion_2013_2Am 10. Dezember 2013 haben wir – Frau Koschorek, Frau Reinert, Lukas Degenhardt, Lea Thomes und Jolien Luckow – die Spenden unserer Schüler in Berlin-Pankow im Flüchtlingsheim in der Mühlenstraße 33/34 übergeben. Frau Lieske, die die Einrichtung des Heims leitet, hat uns sehr freundlich empfangen, für die umfangreichen Spenden gedankt und uns durchs ganze Haus geführt. Wir haben viele wertvolle Eindrücke gewonnen und manch bedrückende Geschichte erfahren.
spendenaktion_2013In dem Flüchtlingsheim in der Mühlenstraße sind zurzeit 217 Flüchtlinge aus zwölf verschiedenen Nationen untergebracht – die Hälfte davon sind Kinder. Viele von ihnen haben in der Vergangenheit Schreckliches erlebt. Vor diesem Hintergrund war es schön zu sehen, mit wie viel Mühe viele Menschen daran arbeiten, den Flüchtlingen eine möglichst annehmbare Unterkunft und Versorgung zu gewährleisten. spendenaktion_20103_3Wir konnten uns mit dem guten Gefühl, dass auch wir ein Stückchen dazu beigetragen haben, von dem Flüchtlingsheim und seinen Bewohnern verabschieden.

Ohne die tatkräftige Unterstützung vieler Eltern, Schüler und sogar von Anwohnern aus der Nachbarschaft wäre unsere Spendenaktion nicht möglich gewesen. Dafür danken wir allen, die sich beteiligt haben, sehr herzlich.

Wir wollen helfen!

rassismusprojektDas LHG sammelt für das Flüchtlingsheim, das Anfang Dezember in der Mühlenstraße in Berlin-Pankow eröffnet wird. Den Flüchtlingen fehlt es an vielen Dingen des alltäglichen Bedarfs.
Unterstützen Sie / Unterstützt uns bitte mit:
(Winter-)Kleidung, Kinderspielzeug, Kissen, Decken, Schuhen (gebraucht und in gutem Zustand)
Wer möchte kann auch Hygieneartikel, wie z.B. Duschbad, Zahnbürsten und -pasta usw. spenden.

Wir sammeln die Spenden in der Woche vom 25.11. bis zum 29.11.13. Bitte verpackt die Sachen am besten in Pappkartons, das erleichtert uns den Transport nach Pankow.

Wichtig: Fragt bitte eure Eltern, Geschwister usw. – sofern sie über ein großes Auto verfügen, am besten einen Kleintransporter o. Ä. – ob sie uns beim Transport der Spenden behilflich sein können und informiert mich, wenn eure Eltern helfen wollen.

Wer Fragen hat, spricht bitte Schüler der AG „LHG für Toleranz“, Frau Reinert oder Frau Koschorek an.

Vielen Dank für eure Hilfe.
J. Reinert

Oranienburger Louise-Henriette-Gymnasium wird 57. „Schule OHNE Rassismus – Schulen MIT Courage“

rassismusprojektDas Louise-Henriette-Gymnasium in Oranienburg (Landkreis Oberhavel) hat heute als 57. Schule im Land Brandenburg den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ erhalten. Der Koordinator des Handlungskonzepts „Tolerantes Brandenburg“ der Landesregierung, Bildungsstaatssekretär Burkhard Jungkamp, begrüßt den Entschluss der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrerinnen und Lehrer, Zivilcourage zu zeigen und der Schule ein neues Profil zu geben. „Das zeigt, dass sich junge Menschen für ihr demokratisches Umfeld interessieren und das Leben in der Schule mitgestalten wollen“, so Jungkamp. „Unsere Schulen sind wichtige Orte bei der Auseinandersetzung mit Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Gewalt. In diesem Kontext setzen „Schulen OHNE Rassismus – Schulen MIT Courage“ besondere Akzente. Ich freue mich, dass es im Land Brandenburg immer mehr Schulen mit diesem Titel gibt.“

Quelle: Auszug aus o2elf Düsseldorfer Abendblatt vom 17.09.2013

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