Überzeugende Redner

jugend-debattiert-logo-2010Oberhavels beste Redner stehen fest: Jurek Wille, Julia Steinmetz, Leon Israel und Tessa Lucette Ohme haben bei „Jugend debattiert“ am Freitagnachmittag gewonnen. Am 7. April treten die vier Schüler beim Landeswettbewerb im Potsdamer Landtag an.
Hinter einem Pult stehen die Befürworter, hinter dem anderen die Gegner: Sollen Eltern zur Teilnahme an Elternabenden in der Schule verpflichtet werden? Sandra Brockmeyer und Jurek Wille haben sich ihre Pro-Argumente bereitgelegt, Julia Steinmetz und Lucas Schemenz geben Contra. Zehn Tage hatten sie Zeit, sich zum Thema zu informieren – nun, hinter dem Pult, hat die Gruppe kurze zwölf Minuten, um ihre Argumente überzeugend rüberzubringen.
Es bräuchte ein Gesetz auf Bundesebene, Zwang wird abgelehnt, Pflicht verhindert höheres Engagement und wie soll ein Fernbleiben bestraft werden?, verteidigen Julia und Lucas ihre Haltung. Ergebnisse der Pisa-Studie, der Bildungsauftrag der Eltern, die Einschaltung des Jugendamts bei Fernbleiben bringen die Befürworter Sandra und Jurek an. Immer wieder machen sie sich Notizen, haken nach, erwidern Argumente mit Gegenargumenten. Bis die Jury mit einer kleinen goldenen Glocke das Ende der Runde signalisiert.
„Ich war gut vorbereitet und froh, dass ich contra war“, sagt Julia Steinmetz kurz nach der Debatte. Sie besucht die achte Klasse am Runge-Gymnasium und gehört zu den vier besten Rednern. Sie fand ihre Mitstreiter „gleich stark“, deswegen sei die Diskussion „sehr anspruchsvoll“ gewesen, sagt die Achtklässlerin. „Das Debattenniveau war hoch.“
Erleichtert verlassen die vier das Podest. Das Schüler-Publikum empfängt sie. „Der hatte gute Argumente“, sagt Sandra Brockmeyer hinterher erstaunt zu ihren Freunden.
Nach kurzer Pause treten Leon Israel, Felicia Wolf-Mentschke, Tessa Lucette Ohme und Lilli Trebs hinter die Rednerpulte. Sie gehören zur Altersklasse zwei und haben ebenso zwölf Minuten, um zu diskutieren. Das Thema: Soll die kommunale Grundversorgung von Gas, Wasser, Strom und Abfall wieder vollständig in die öffentliche Hand überführt werden? Das kommunale Monopol lehnen Tessa und Lilli ab, Felicia und Leon führen steigende Preise nach einer Privatisierung an und erinnern an die Fürsorgepflicht des Staates. Die Innovationskraft privater Unternehmen wird gegen die soziale Verantwortung gestellt – die vier greifen gegenseitig ihre Argumente auf, bringen neue ins Spiel. Ein bisschen Anspannung beherrscht die Redner, ihre Stimmen sind fest, ins Stocken kommt hier keiner. „Das war schwierig“, sagt Leon danach. Er hatte sich vorgenommen, auf seine Argumentationsstruktur zu achten, berichtet er. „Das ist mir nicht so gut gelungen“, merkt er selbstkritisch an.
Am Freitag hat sein Auftritt in der Regine-Hildebrandt-Schule gereicht, die Jury zu überzeugen. Gemeinsam mit Tessa Lucette Ohme (Runge-Gymnasium), Jurek Wille (Louise-Henriette-Gymnasium) und Julia Steinmetz (Runge-Gymnasium) wird der Henriette-Schüler Oberhavel bei „Jugend debattiert“ im Potsdamer Landtag vertreten. Im neuen Plenarsaal dürfen sie am 7. April beweisen, wie gut sie argumentieren können. „Jugend debattiert“ an jenem Ort ist eine Premiere. Auch für Leon Israel, der bereits drei Mal am Landesausscheid teilgenommen hat.

Quelle: http://www.moz.de/lokales/artikel-ansicht/dg/0/1/1252416/ (Märkische Online Zeitung vom 02.03.2014)

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