Werke und Worte von Schülerinnen und Schülern

Hier sind Ergebnisse der Auseinandersetzung mit der Methode „Blackout Poetry“ im Jahrgang 11 zu sehen. Das übergeordnete Thema der kreativen Auseinandersetzung war „Natur“.

Lara Mewes (Jahrgang 11)
Karoline Harder (Jahrgang 11)
Neele Seeger (Jahrgang 11)
Sissil Gericke (Jahrgang 11)

Texte aus dem Jahrgang 12

Ohne Titel
Katharina Simon


Ich saß im Sturm, im nassen Regen,
Ganz ohne Schutz und durchgefrorn‘
Vor Kälte, konnt‘ mich kaum bewegen.
Ist niemand da, bin ganz verlorn‘.

Kein Unterschlupf in tausend Meilen,
Kein Mensch, kein Tier, nicht weit und breit.
Lang‘ kann ich hier nicht mehr verweilen,
Doch unbeirrt rieselt die Zeit.

Ich brauche Wärme, brauche Schutz,
Sonst liegt mein Körper leblos da.
Dem Todeswillen nun zum Trotz,
Kämpf‘ ich, als ich die Hoffnung sah.

Ganz zierlich, messerscharf gebaut,
Schnitt sie durch Schnee und half mir hoch.
So eingekrümmt, zusamm’gekauert,
War sie die einzig‘ Hilfe doch.

Mit jedem Schnitt durch weißen Schnee,
Umrundend mich im Mittelpunkt.
Und tat Erlösung doch so weh,
Erleichterung im Herzen funkt.

In der Bahn, auf dem Weg zu dir, weg von mir
Katharina Simon

Und immer, wenn ich an dich denke, denke ich daran, wie es war, nicht an dich zu denken.

Kein Geräusch,

Kein Geruch,

Kein Geschmack,

Kein Gefühl.

Hab ich schon immer nichts empfunden oder kam dieses Gefühl, als du deine warme Hand um mein Herz geschlossen hast?

Wo bleibe ich, wenn du derjenige bist, der mich ausfüllt? Bin ich noch ich oder bin ich es nie gewesen?

Sag mir, was ich tun muss, um die zu sein, die ich nie war.

Niemals allein, immer einsam.

Ich drehe mich im Kreis, bleibe auf der Stelle, während sich alles immer weiter von mir entfernt, obwohl der Abstand noch immer der Selbige scheint.

Gehört die Gegenwart der Vergangenheit an oder ist sie das Jetzt der Zukunft?

Ich bin in der Vergangenheit hängen geblieben und sehe die Zukunft in dir.

Doch was bringt mir Zukunft, wenn ich ein Teil der Gegenwart bin?

Dreh´ die Zeit nach vorn und lass uns in die Vergangenheit reisen.

Einsamkeit

Katharina Simon

Ich fülle dich aus, lasse dich fühlen. Wenn sie gehen, dann bin ich da und halte dich. Durch mich fließt die zähe Masse der Realität in deine steifen Glieder zurück. Ich sorge in dir für Unwohlsein, sorge für eine schwere, kaltnasse an dir herabtropfende Trauer. Wiege dich in einen ermüdenden Schlaf. Ich motiviere dich zum stundenlangen An-die-Wand-Starren, während ich heiter mittrauere. Meine schweißtreibende Kälte umschlingt dich vollkommen, bietet dir den Freiraum, den du so verzweifelt loszuwerden versuchst. Du flüsterst deine schreienden Worte lautlos in mich hinein, atemlos, weil dir der ganze Sauerstoff um dich herum zu viel wird. Du möchtest, willst, bittest um das eine, was ich dir nicht zu geben vermag. Denn solange ich bei dir bin, solange ich mich wie schützender Nebel um dich hülle, bist du sicher. Du bist geborgen, durch die verankernden Fesseln der Realität, welche dich an den Boden ziehen. Ich weiß, dass du mich verabscheust, um jeden Preis loswerden willst. Doch wenn ich freiwillig gehe, dann kommt Nichts an dich ran, zieht dich in die Tiefen des lauernden Abgrundes. Also warte ich die jahrelangen Stunden, bis sie wieder zurückkommen, dir die Fesseln der Realität abschlagen und dich mitnehmen. Nur so kann ich mir sicher sein, dass du vor den emotionslosen Klauen, der Augenbinde des Leerseins, der kribbelnden Taubheit des Nichts geschützt bist.

Einladung zu einer fiktiven Leseung eines Jugendbuches

Stina (9-4)

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