Schulwettbewerb „Jugend debattiert“

Quelle: privat

Wann habt ihr, wann haben Sie das letzte Mal debattiert? Etwas her, sagen viele. Stimmt nicht – wir machen das ständig. In der Familie, im Beruf, der Schule, mit Freunden, im Verkehr, beim Einkauf. Es geht um recht haben und recht bekommen. Es ist eine der wichtigsten Fähigkeiten im Leben, andere zu überzeugen. Aber wie?

„Ziel einer Auseinandersetzung sollte nicht der Sieg sein, sondern der Fortschritt.“

Joseph Joubert 1640–1719

Über 350 Jahre alt, doch aktueller denn je ist diese Botschaft – darum pfleg(t)en wir am LHG die Kunst des Debattierens – im Deutsch-Unterricht Klasse 8, im Wahlpflichtunterricht Klasse 9/10, in der AG, in Klassenwettbewerben und am 25.01.2024 beim Schulwettbewerb. Was muss man da können?

Vertrete anwaltlich „deine“ Position – umfassend thematisch informiert, sprachlich gewandt, argumentativ stark, auf die Gegenseite eingehend. Komme auf den Punkt, schäle den Kern der Problematik für die Zuhörerschaft heraus. Entkräfte die Gegenseite. Fasse zusammen. Überzeuge von „deinem“ Standpunkt. Lass das Publikum am Ende der Debatte klüger zurück als es zu deren Beginn war. Ein sehr hoher Anspruch!

20 Debattanten der AG I und 12 Debattanten der AG II stellten sich diesem und maßen sich vor Ohren und Augen der 32 Juroren unter straffem Zeitplan in 24-minütigen Debatten in der Altersklasse I (8.-9. Klasse) zu folgenden Themen:

  • Soll an unserer Schule eine Toilettenaufsicht eingeführt werden?
  • Soll an Kinder und Jugendliche gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel verboten werden?

und in der Altersklasse II (10.-12. Klasse)

  • Soll während der Probezeit beim Führerschein ein Nachtfahrverbot gelten?
  • Sollen Toilettenräume an Schulen grundsätzlich genderneutral sein?

Zehn Tage Vorbereitungszeit nach Bekanntgabe der Wettbewerbsthemen sind für das Recherchieren knapp bemessen, zumal die zu vertretende Position erst 20 Minuten vor Beginn des Wettbewerbs bekanntgegeben wird und vorherige Aufzeichnungen in Debatten nicht benutzt werden dürfen. Beeindruckend ist deshalb immer wieder, wie sich Aufregung, Nervosität und Druck bei allen Teilnehmern in Konzentration und Leistung wandeln, wenn die Glocke ertönt und die Redezeit beginnt.

In zwei Qualifikationsrunden wurden die jeweils vier Punktbesten für die Finaldebatten ermittelt. Im Finale der AG I durften Lena Schwebe, Meeri Sgraja (beide 8.4), Ciara Rakowski (9.2) und Anna-Lena Rothenhagen (9.4) über „Soll eine Leinenpflicht für Katzen eingeführt werden?“  streiten. Sie führten diese Debatte leidenschaftlich.

In der AG II hieß die Streitfrage: “Sollen in der Schule Fähigkeiten vermittelt werden, die für den militärischen Verteidigungsfall relevant sind?“ Angesichts zunehmender Kriege ein „heißes“ Thema. Luis Rosenberg, Tara Mieschel, Stina Kammler (alle 10.4) und Nils Dey (12) schafften es mit ihren Beiträgen, das Publikum über Pro und Contra ins Bild zu setzen und es klüger und urteilsfähiger in den Nachmittag zu entlassen.

Die Jurys trugen die Verantwortung, eine Entscheidung über die Platzierungen der Finalisten zu treffen. Angesichts der Leistungsdichte in beiden Altersklassen eine sehr schwierige Aufgabe!

Das Endergebnis lautet:

AG I:      1. Ciara Rakowski                           AG II:    1. Luis Rosenberg

               2. Lena Schwebe                                       2. Tara Mieschel

               3. Anna-Lena Rothenhagen                        3. Nils Dey

               4. Meeri Sgraja                                            4. Stina Kammler

Bleibt noch zu sagen: „Nach der Debatte ist vor der Debatte!“, denn die jeweils Erst- und Zweitplatzierten werden unsere Schule am 29.02.2024 im Regionalwettbewerb vertreten, den erstmalig das Louise-Henriette-Gymnasium ausrichten wird. Wir freuen uns darauf, die Besten der anderen Schulen bei uns zu begrüßen.

Ein großes Dankeschön richtet sich alle an alle Lehrkräfte, die den Wettbewerb aktiv unterstützen – sowohl im Unterricht, bei der Organisation, der Durchführung und mit ihrem Interesse am Format. Ein lautes „Weiter-so!“ richtet sich an alle engagierten und mutigen Schülerinnen und Schüler, die über den Unterricht hinaus Herausforderungen annehmen. Und ein erleichtertes „Super“ richtet sich an alle Schülerinnen und Schüler, die so zuverlässig und verantwortungsbereit „Jugend debattiert“ als Juroren unterstützen.

Ohne euch alle zusammen würde Schule ärmer sein!

Katrin Sander

Schul- und Regionalkoordinatorin „Jugend debattiert“

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