Erziehungswissenschaft…. wenn Praxis auf Theorie trifft

pad_2019Der Pädagogik-Kurs der Klasse 11 bekam am 26.11.2018 Besuch von Frau Bettina Böcker, Diplom-Sozialpädagogin an der Grundschule Germendorf. Sie gab uns einen Einblick in ihre Arbeit. Sie stellte uns einige ihrer Fälle vor, mit denen sie im Alltag an ihrer Schule zu tun hat. In Gruppenarbeit suchten wir nach Lösungen für die Probleme der Kinder, was sich allerdings als sehr schwierig herausstellte, denn meistens gab es Probleme, die durch das häusliche Umfeld entstanden sind.
Innerhalb der nächsten zwei Wochen versuchte Frau Böcker, unsere Vorschläge für die „Problem-Kinder“ ans Kind zu bringen und sprach mit deren Eltern.
Am 10.12. besuchte sie unseren Kurs dann ein zweites Mal und teilte uns mit, was sich inzwischen ereignet hatte.
Danach lernten wir Horst kennen, einen kleinen Plüschhasen, der ihr dabei hilft, pädagogische Erkenntnisse zu gewinnen. Zudem haben wir einige, für uns lustige Spiele gemacht, wobei Frau Böcker aber ein Ziel hatte: Sie konnte durch diese Spiele erkennen, welcher Schüler welche soziale Rolle im Kurs übernimmt. So verhielten sich manche eher passiv, während andere Führungsqualitäten bewiesen. Auf dem beigefügten Bild sieht man eines dieser Spiele, bei dem es darum ging, herauszufinden, wie wir miteinander kommunizieren und wie ausgeprägt unsere Gruppendynamik ist.
Und wir können euch sagen: So einen Gartenstab gleichzeitig, gerade und nur mit jeweils einem Finger auf dem Boden abzulegen, ist gar nicht so einfach!

Sophie Böcker, Lisa Gohlisch, Anne Gohlisch
Bild-Quelle: K. Jannasch, 26.11.2018

Pädagogikkurs besucht Montessori-Schule

„Hilf mir, es selbst zu tun!“ Mit dieser zentralen Maxime der Reformpädagogin Maria Montessori hatten sich die Schüler des Pädagogikkurses Klasse 13 schon länger beschäftigt. Theoretisch. Nun wollten wir uns selbst davon einen Eindruck verschaffen, wie Montessoris Grundsätze eines individuellen Unterrichts in die Praxis umgesetzt werden.
So besuchten wir die Montessori-Grundschule in Oranienburg, die seit 2009 ihren Standort in der Bernauer Straße hat.

Empfangen wurden wir von einer Schar neugieriger Erstklässler: „Kommt Ihr heute zu uns zugucken?“, fragten sie erwartungsvoll. Für einige Stunden konnten wir die Grundschüler in ihrem Lernalltag beobachten.

Der Anspruch der Montessori-Pädagogik besteht darin, dass sich die Umgebung dem Kind anpassen soll. Nicht umgekehrt. Denn: „Jedes Kind ist anders“, so Montessori. Deshalb brauche jeder Schüler individuelle Zuwendung. Dies ist in überfüllten Klassen nur sehr schwer möglich. An der Montessori-Schule wird deshalb auf kleine Klassen Wert gelegt. Anspruch ist es deshalb, dass schwächere Schüler nicht unter Leistungsdruck geraten und leistungsstärkere sich trotzdem nicht langweilen.

Die Pädagogik-Schüler waren überrascht davon, wie gut sich die Kinder während der Beschäftigung mit einem selbst gewählten Arbeitsmaterial konzentrieren konnten. Freiarbeit soll hier nicht Freizeit heißen, sondern intensives Lernen, aber mit eigenem Lerntempo. Kein Stress. Vorgaben gibt es dennoch: Ein Wochenplan hält fest, was erreicht werden muss.

Wir waren auch sehr erstaunt, wie ruhig und diszipliniert die Kinder arbeiteten. Trotz vieler Freiheiten gibt es aber auch feste Regeln an der Montessori-Schule: Wer beispielsweise Hilfe brauchte, heftete einen Papier-Igel mit seinem Namen an eine Tafel und musste dann warten, bis sich die Lehrerin ihm zuwenden konnte. Frontalunterricht soll vermieden werden. Denn nach der Auffassung von Maria Montessori soll der Lehrer kein Belehrer des Kindes sein, sondern dessen Gehilfe.

Für die Schüler des Pädagogikkurses war es eine gute Gelegenheit, einen praktischen Einblick in Ansätze der Reformpädagogik zu bekommen.

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