Eine Woche, die uns zusammengeschweißt hat. Sowohl musikalisch, als auch freundschaftlich. Eine Woche, fernab von Schule und vernünftigem Internet. Eine Woche, in der Hürden gemeistert und Grenzen überwunden wurden. All das hat die erste Chor- und Orchesterfahrt vom 12.08. bis 16.08. unserer Schule ausgemacht.
Wie man sicherlich weiß, sind die Schüler unserer Schule nicht gerade die untalentiertesten oder freizeitgestalterisch die faulsten und einfallslosesten. Im Gegenteil! Talent und dessen Förderung wird gerade am LHG groß geschrieben und somit das Integrieren eines Hobbies in den Schulalltag zur Selbstverständlichkeit. Und eben das haben auch diese fünf Tage im Freizeit- und Gästehaus am Wald ermöglicht.
Aufgrund des Schienenersatzverkehrs war die Anreise eine kleine Herausforderung. Unsere Musiker, die von außerhalb kamen, hatten schon die ersten Strapazen hinter sich, waren aber dennoch motiviert, zum Ort des Geschehens zu gelangen. Nachdem dann auch Frau Wallura, welche kurzerhand von Frau Terp in Hohen Neuendorf aufgelesen werden konnte, am Bahnhof eintraf, waren alle sichtlich beruhigt und der planmäßigen Abfahrt mit dem Bus stand nichts mehr im Weg. Da aber keine Gruppentickets, sondern Einzelfahrscheine, gekauft wurden, konnten wir beim Busfahrer keine Sympathiepunkte abstauben. Doch von dem wütenden Busfahrer ließ sich während der Fahrt glücklicherweise niemand die Laune verderben. Nach zwanzigminütiger Fahrt kamen wir also am Ziel an und es gab eine kurze Pause.
Nun wurden Zimmer bezogen.
Trotz des etwas gewöhnungsbedürftigen Geruchs im Bad waren die Zimmer sowie deren Aufteilung und Einrichtung äußerst komfortabel. Aber viel Zeit zum weiteren Verschnaufen und einem kurzen „Ich leg mich mal aufs Bett“ gab es auch nicht. Es war 12:00 Uhr – Mittagszeit, die mir persönlich wie gerufen kam, da ich – wie die meisten von uns – nicht viel gefrühstückt hatte. Nach der Stärkung konnte jetzt aber auch schon das erste Proben beginnen. Und mit eben diesem Proben startete eine Woche, geprägt von intensivem und stundenlangem Lernen. Zunächst wurden noch einmal Namen wie „Charlotte Clown“, „Luise Lolli“ oder „Lina Litschi“ in einer spielerischen Runde geklärt. Dann teilte sich die Gruppe in Orchester unter der Leitung von Frau Richter und den Chor unter der Leitung von Frau Wallura. Nun wurde also fürs Erste getrennt geprobt… Noten wurden ausgeteilt und geklebt, teils auch falsch, und beim späteren Blättern daher eine Herausforderung. Doch selbst das hielt niemanden davon ab, mitzuspielen und Spaß zu haben. Um 18:00 Uhr gab es dann Abendbrot. Die letzte Stärkung des Tages und auch das Ende der Probenzeit für diesen Tag. Danach konnte sich nun frei beschäftigt werden. Innerhalb der Woche fanden so beispielsweise unzählige Tischtennisturniere statt. Und auch die Lehrer waren dem nicht abgeneigt. Im Hintergrund lief in den kommenden Abendstunden nun zumeist laute Musik, jetzt aber aus der Box und nicht mehr live von einem Instrument. Um 22:00 Uhr ging es zur Nachtruhe. Die ersten bewegten sich Richtung Dusche und Bett, um am nächsten Tag wieder fit für neue Stücke zu sein.
Am Dienstag folgte das gleiche Programm: Frühstück, Noten erhalten und diese entweder richtig oder falsch kleben und proben. An diesem Tag stieß auch Frau Zwer zu uns. Am Ende der einzelnen Probenzeiten konnten Chor und Orchester schon einige zaghafte Ergebnisse zusammentragen. Am Ende des Tages gab es eine kleine Grillsession.
Am Mittwoch wurden die zaghaften Ergebnisse zu immer mehr gefestigten Musikstücken. Der Abend bescherte uns eine ausgelassene Tanz- und Gesangsformation am Lagerfeuer.
Am letzten probenreichen Tag konnten wir dann ein ganzes Programm gestalten. Sogar eine kleine Jazzformation hat sich hier gebildet.
Am Abreisetag hatten wir ein Minipublikum von ca. drei Leuten ;-) von einem musisch orientierten Berliner Gymnasium, die unseren Künsten lauschten.
Die Abreise gestaltete sich wieder etwas heikel, da der Bus mit ca. 75 Personen stark ausgelastet war und unsere Musikanten zusätzlich noch ihr Gepäck im Schlepptau hatten.
Im Großen und Ganzen war es eine entspannte Woche, die uns alle bereichert hat.
Ich bedanke mich bei unseren Lehrerinnen Frau Richter, Frau Terp, Frau Wallura und Frau Zwer, ohne die dieses Projekt nicht möglich gewesen wäre.
Ich wünsche mir mehr davon, weil in einer Probenwoche mehr kreativer Input entsteht als in einzelnen Stunden, die über Wochen verteilt sind.
Ich hoffe, dass ich mit diesem kurzen Einblick auch das Interesse anderer musikalischer Schüler wecken konnte. Habt Ihr Interesse mitzuwirken? Meldet Euch gerne bei Frau Richter.
Orchesterfahrt 2019! Ein Erlebnis, das uns jetzt verbindet!
Euer Till aus der 9/3
Bilderquelle: K. Terp, August 2019