
Kannst du dir vorstellen, wie es ist, von deinem besten Freund oder deiner besten Freundin
plötzlich getrennt zu leben? Wie hält man das aus? Kann Freundschaft über große
geographische Distanz bewahrt werden? Was ist, wenn Distanz entsteht, obwohl man immer
noch in dieselbe Klasse geht? Was ist überhaupt Freundschaft und warum ist sie uns so wichtig?
Bedeutet Freundschaft „Friede, Freude, Eierkuchen“?
Nein – natürlich nicht.
Im Projekt „Hand in Hand“ haben sich einheimische und ukrainische Schülerinnen und Schüler
unserer Schule am 20. Juni 2022 in einem Workshop der AG für Toleranz mit den Begriffen
Freundschaft und Frieden beschäftigt. Natürlich ist herausgekommen, dass man in einer
Freundschaft auch Kritik aushalten muss, dass einen diese Kritik sogar sehr viel weiterbringen
kann, als man es allein geschafft hätte.
Das ließ sich auch beim gemeinsamen Kochen – dem Abschluss unseres Workshops – gut
beobachten. Jede und jeder hat sich irgendwie eingebracht und am Ende kam ein
schmackhaftes Essen dabei heraus. Währenddessen konnten wir erzählen und uns kennen
lernen und ja, vielleicht auch neue Freundschaften anbahnen.
Der zweite Teil unseres Projekts fand am 21. Juni 2022 im Atelier von Sveta und Alex Pauker
statt. Das Künstlerehepaar sowie die Kiewer Künstlerin Nadya Yatchenko haben das Thema
Kontraste wieder aufgenommen und einiges zum Thema Primär- und Kontrastfarben erklärt.
Denn für uns ging es im Anschluss darum, eine grundierte Leinwand zu wählen und in einer
Kontrastfarbe die eigene Hand auf diese Leinwand zu bringen und sie individuell zu gestalten.
Im Ergebnis entstanden 20 Bilder in verschiedenen Farben mit verschiedenen Händen.
Schließlich wurden die Leinwände durch geschickte Komposition so gruppiert, dass sich ein
harmonisches Ganzes bildete. Das Kunstwerk wird demnächst in unserer Schule aufgehängt.
Was hat das nun alles mit Freundschaft und Frieden zu tun? Wir sind alle sehr verschieden –
was man im Übrigen an unseren Händen sehr gut erkennen kann – haben vielleicht
verschiedene Vorstellungen davon, was einen guten Freund überhaupt ausmacht. Aber es liegt
in unseren Händen, wie wir mit unseren Differenzen umgehen, wie wir sie formulieren und
welche Schlussfolgerungen wir aus ihnen ziehen. Verschiedenheiten müssen nicht zu Krieg und
Kampf führen, sondern können sich harmonisch ergänzen.
Wir bedanken uns sehr herzlich bei den Künstlerinnen und Künstlern Sveta und Alexander
Esser-Pauker sowie Nadya Yatchenko für Ihre Anleitung. Außerdem danken wir dem
Jugendfonds der Partnerschaft für Demokratie Oberhavel, der uns finanziell unter die Arme
gegriffen hat. Danke!
#AG für Toleranz