„Ballbesitz schießt keine Tor und für Applaus kann man sich nichts kaufen.“ Fußballphrasen sei Dank diskutiert hierzulande vom Grundschüler bis zum Senioren gern jeder über das runde Leder. Doch ist es nicht das Ergebnis, welches am Ende nach einem langen Tag bei „Jugend trainiert für Olympia“ hängenbleibt, sondern sind es die Erfahrungen, die jeden Einzelnen reifen lassen.
Der 25. September in Löwenberg war ein solcher Tag für die Fußballer der WK II, nachdem im Vorfeld des Turniers zahlreiche Spieler durch Verletzungen, Krankheiten oder schulische Verpflichtungen ausfielen. Mit der kleinstmöglichen Besetzung reiste das Team ohne die Möglichkeit Auswechslungen vornehmen zu können zum Turnier, sodass Lukas, Luca, Dylan, Mustafa, Leandro, Paul und Julien in jedem Spiel die volle Zeit auf dem Feld stehen und in jedem Spiel vor allem der Vorgabe folgen mussten, mit ihrer Kraft hauszuhalten. Vier Spiele a 2x10Min wurden auf dem schwer bespielbaren Platz mit zunächst leichtem und später stärkerem Regen ohne Luft zu holen bestritten, der Zeitplan mit 3 Spielen in Folge direkt zu Beginn sah da keine Chance zum Durchschnaufen vor.
Und doch griff keiner das Wetter als Ausrede auf und ließ den anderen im Regen stehen. Mit gutem spielerischen Potenzial gewann die Mannschaft das erste Spiel locker mit 4:0 gegen die Barbara Zürner Oberschule aus Velten, dabei wurden die taktischen Maßgaben umgesetzt, der Ball und Gegner laufen gelassen und die Tore teilweise sehr ansehnlich herausgespielt. Der Aderlass eines Doppelspiels wurde jedoch dann sichtbar, als im nächsten Spiel die zweite Veltener Vertretung vom Hedwig-Bollhagen-Gymnasium frisch ins Turnier starten und unsere Jungs nach dem guten Beginn doch deutlich mit 0:3 besiegen konnte. Im dritten Spiel im Stadtderby gegen die Jean-Clermont Schule zeigte die Lederflüsterer Moral. Trotz besserer Spielanlage lagen sie zunächst 0:1 zurück, bevor durch eine offensive Umstellung der Einsatz belohnt wurde mit zwei Willens-Toren zum 2:1 Endstand. Im letzten Gruppenspiel hätte ein Unentschieden zum Halbfinal-Einzug gereicht, doch konnte man gegen eifrig verteidigende und später bis in Finale einziehende Glienicker Kicker das 0:1 nicht mehr verhindern.
Am Ende stand zwar „nur“ der 7. Platz, den die jungen Herren dann dank ihrer Nervenstärke und sicherer Schützen im 9-Meter-Schießen gewannen. Viel wichtiger war jedoch die Erfahrung, dass sie die LHG-Farben vorbildlich präsentierten und der schwierigen Ausgangslange mit toller Moral trotzten, sich als Einheit zeigten und keiner den anderen, obwohl es das Wetter hergab, im Regen stehen ließ.
M. Schüttoff
Sportlehrer